50 Shades of White: Outdoor-Fotografie im Winter meistern

Schnee ist facettenreicher als wir Europäer denken. Wenn wir in unserer gemäßigten Klimazone nur eine Farbe für die Beschreibung von Schnee kennen, nämlich Weiss, so haben die indigenen Völker des nördlichen Polargebiets eine viel differenziertere Sicht auf seine feinen Farbabstufungen und andere Schneezustände, die sich auch in ihren Sprachen widerspiegelt. So wird zum Beispiel die lange und seltene Bezeichnung "Schnee, der auf rotes T-Shirt fällt" mit nur einem Wort zusammengefasst. Auch wenn wir unsere Faszination für Schnee nicht immer in Worte fassen können, wollen wir ihn zumindest richtig fotografieren. Bei einer Schneeschuhtour kommen einem wunderschöne Landschaften entgegen, und man erlebt einzigartige Momente, die man unbedingt fotografieren möchte. Doch der Winter stellt sowohl Hobbyfotografen als auch Profis vor starke Herausforderungen: Kälte, eher farbarme Umgebung und besondere Lichtverhältnisse machen es der Kamera und dem Fotografen zu schaffen und erfordern eine gute Vorbereitung und den Einsatz einiger Tricks. Ist ein Foto richtig gut gelungen, kann man es als Erinnerung an die Tour auf einer Leinwand im Grossformat ausdrucken lassen, beispielsweise bei Whitewall. Das Licht ist in einer stark verschneiten, sonnigen Umgebung besonders grell, deshalb muss man mit der Belichtung experimentieren und beispielsweise den ISO-Wert erhöhen. Wenn die schneeweiße Landschaft auf Bildern einen Grauschleier oder einen Blaustich bekommt, liegt es daran, dass der Schnee den blauen Himmel reflektiert oder beim schlechten Wetter die Schatten grau erscheinen. Dagegen hilft ein manueller Weissabgleich, den man auch bei der Bildbearbeitung im Nachhinein einstellen kann. Der manuelle Weissabgleich (WB) stellt die Kamera auf die Farbtemperatur des Lichts in der Umgebung ein. Dazu wird meistens ein weisser Bereich im Bild als Referenzweiss definiert, wonach sich die übrigen Weissabstufungen anpassen. Für die richtige Belichtung ist ein Histogramm hilfreich. Dieses zeigt die Lichtverteilung im Motiv als ein Diagramm. Wenn das Diagramm rechtslastig ist, ist das Bild wahrscheinlich überbelichtet. Eine Unterbelichtung ist wahrscheinlich, wenn das Diagramm stark linkslastig ist. Man sollte dieses Verhältnis ausgleichen. Wenn das Motiv in der schneeweissen Umgebung nur schwer zu fassen ist und einfach nur als ein homogenes Weiß erscheint, begibt man sich auf die Suche: Wo wird vielleicht eine Spannung durch Licht-/Schattenkontraste erzeugt, oder versteckt sich irgendwo eine Skihütte, die ein schönes Foto wert ist? Je nach Tageszeit präsentiert eine Landschaft unterschiedliche Lichtreflexe und Schattenspiele und Fotografen brauchen Glück und Geduld, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die Kunst, Schnee zu fotografieren, hängt nicht nur von der Beherrschung der Kamera, sondern auch maßgeblichem vom richtig abgepassten Moment ab. Wer einen Schneeschuhfahrer in Action fotografieren will, schaltet am besten die Serienbildfunktion ein. Zudem haben viele Digitalkameras auch eine spezielle Einstellung für Motive, die in Bewegung sind. Bildrechte: Randy Lincks, Kanada - Mt. Mackenzie, Revelstoke, B.C, Canada (Whitewall)

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